
Kürzlich haben wir uns bei NotPIM gefragt: Wie viele Produktlistings gibt es eigentlich in Europa?
Die Frage klingt einfach, aber die Antwort ist beeindruckend: 2.400.000.000.
Ja, genau — 2,4 Milliarden Produktlistings. Eine enorme Zahl, fast schon fantastisch. Und das ist keine akademische Studie, kein Consulting-Report. Es ist unsere eigene Berechnung, um die Größenordnung abzuschätzen. Vielleicht liegen wir um einige Dutzend Prozent daneben. Aber das Wesentliche ist das Gesamtbild.
Wie wir gerechnet haben
Wir sind von einfachen Annahmen ausgegangen.
In Europa gibt es etwa 400.000 Geschäfte. Wenn man noch Distributoren, Logistikunternehmen und andere Organisationen, die mit Katalogen arbeiten, hinzufügt, steigt die Zahl auf rund 480.000 Marktteilnehmer.
Das durchschnittliche Sortiment eines Geschäfts umfasst etwa 5.000 Produkte. Multipliziert man das miteinander, kommt man auf diese 2,4 Milliarden Produktlistings.
Die Zahl der einzigartigen Produkte ist jedoch deutlich kleiner. Wir schätzen etwa 300 Millionen. Der Rest sind Duplikate und Überschneidungen.
Was bedeutet das
Das heißt: Auf ein einzigartiges Produkt kommen im Durchschnitt 7–8 verschiedene Listings. Sie unterscheiden sich in Namen, Beschreibungen, Attributen, im Format.
Bei NotPIM sehen wir das täglich: dasselbe Produkt wirkt in verschiedenen Feeds wie unterschiedliche Entitäten.
— In der Elektronik heißt es einmal „6,5-Zoll-Display“, anderswo „16,5 cm Display.“
— In der Mode wird aus „rot“ schnell „korall“ oder „weinrot.“
— In der Pharmaindustrie dagegen herrscht strikte Standardisierung, da Fehler zu teuer wären.
Am Ende zeigt sich: Der Markt ist insgesamt unglaublich fragmentiert.
Und wie steht es mit Standards?
Ja, Standards wie EAN oder GTIN existieren. Sie beantworten die Frage: „Sprechen wir wirklich über denselben Artikel?“
Aber ein Standard, der die korrekte Übertragung von Content — Beschreibungen, Attribute, Fotos — gewährleistet, existiert praktisch nicht. Jeder Lieferant erstellt seine eigenen XML- oder CSV-Dateien, jedes Geschäft passt sie nach eigenem Ermessen an. Das verwandelt den Markt in ein Chaos aus Formaten und inkompatiblen Daten.
Genau hier beginnt der größte Schmerzpunkt des E-Commerce, den wir bei NotPIM täglich adressieren.
Chaos und Plagiate
Das Chaos in den Listings schafft auch Raum für Plagiate.
Wir sehen „Eintagsmarken“ auf dem Markt: Sie bringen Dutzende Produkte heraus, kopieren das Erscheinungsbild und die Beschreibung einer bestehenden Marke, ändern nur den Namen — und verschwinden wieder.
In den Katalogen sind solche Listings fast nicht vom Original zu unterscheiden.
Wenn der Markt einheitliche Datenübertragungsstandards und Matching-Algorithmen hätte, ließe sich automatisch anzeigen: „Dieses Produkt ähnelt verdächtig einer anderen Marke.“ Das würde Plagiate nicht verbieten, aber immerhin ein Kontrollinstrument bieten.
Warum es für alle wichtig ist
- Für Händler — weniger manuelle Arbeit und weniger Fehler.
- Für Lieferanten — Sicherheit, dass ihr Content in ursprünglicher Form bei den Partnern ankommt.
- Für Marken — Schutz vor Kopien und Plagiaten.
- Für Kunden — Vertrauen in den Katalog und in den Markt insgesamt.
Bei NotPIM sehen wir unsere Aufgabe darin, dem Markt zu helfen, sich in diese Richtung zu entwickeln.
Ein bisschen Sci-Fi
Stellen Sie sich einen Markt vor, in dem jedes Produktlisting in vollkommen sauberer Form übertragen wird, ohne Verzerrung.
Wo der Kunde sicher ist, dass er das Original sieht.
Wo Marken nur mit Preis, Qualität und Service konkurrieren — nicht mit Schatten ihrer eigenen Plagiate.
Heute klingt das wie Science-Fiction. Aber genau dorthin bewegt sich der Markt.
Die Mission von NotPIM
Wir behaupten nicht, dass wir perfekt gerechnet haben. Vielleicht sind es nicht 2,4 Milliarden Listings, sondern etwas mehr oder weniger. Vielleicht nicht 300 Millionen einzigartige Produkte, sondern 250 oder 350.
Aber die Größenordnung ist offensichtlich: Der Markt ist massiv fragmentiert.
Genau deshalb bauen wir bei NotPIM eine Plattform, die dabei hilft, Produktcontent zu vereinheitlichen, anzureichern und zu schützen.
Wir wollen, dass die Zahl 2.400.000.000 nicht länger Chaos bedeutet — sondern ein beherrschbares System.